Können in Kambodscha wieder kompetitive Wahlen stattfinden?

Mi., 06. Sept. 2023 | Allgemein
Phnom Penh — Am 26. Juli 2023, nur wenige Tage nach den Parlamentswahlen, kündigte der starke kambodschanische Mann Hun Sen an, dass er zurücktreten und sein Sohn Hun Manet sein Nachfolger werden würde.
Er erklärte, die Wahl sei der Moment, der die Nachfolge legitimiere und zeige, dass Hun Manet die Unterstützung der Bevölkerung habe, um der nächste Premierminister des Landes zu werden.
Der Nachfolgeplan wurde nach den richtungsweisenden Wahlen von 2013 — den am stärksten umkämpften Parlamentswahlen der letzten Zeit — beschleunigt, als Hun Sen und die regierende Kambodschanische Volkspartei (CPP) ein klares Signal erhielten, dass ein politischer Wandel notwendig war, um die schwindende Unterstützung der Partei wiederzubeleben.
Von der neuen Legitimationsstrategie, bei der die Kinder der Parteiführer die Nachfolge ihrer Väter an der Spitze der Regierung antreten sollten, erwartete man einen belebenden politischen Wandel, den die wachsende junge Bevölkerung des Landes nach mehr als 40 Jahren CPP-Herrschaft dringend benötigt.
Doch der Generationswechsel wurde erst vollzogen, nachdem es keine kompetitiven Wahlen mehr gab.
Ob es Hun Sen und seiner neuen Regierung gelingt, Kambodscha bis 2030 in ein Land mit mittlerem Einkommen zu verwandeln — ein Ziel, das er sich gesetzt hat -, kann darüber entscheiden, ob es wieder zu kompetitiven Wahlen kommen könnte.